[Rezension] Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit

 
ANGABEN

Titel: Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit
Autor: Anna Winter
Genre: Romanze / Fantasy
Seitenzahl: 333
Format: Taschenbuch
Preis: 9,99€
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform
ISBN: 978-1492764571

Klappentext: Elise ist Teil einer Welt, in der Vampire über Menschen herrschen. Mit ihrer blutsaugenden Tante Tylandora als Vormund, versucht sie, ihren bedrückenden Alltag zu meistern. Sie sehnt sich nach Liebe und der Geborgenheit einer Familie, doch Tylandora ist kaltherzig, schätzt Profit mehr als ihre Nichte und enthüllt ihr eine hässliche Wahrheit. Sie beschließt, Elise an den älteren Geschäftsmann Callistus zu verkaufen.
Allerdings zeigt noch ein anderer Vampir Interesse an der hübschen Frau – und Konstantin Rouillard hat eigene Pläne. Ohne Schutz und Rechte ist sie ihrem neuen Herrn ausgeliefert. Aus ihrer Verzweiflung keimt die Hoffnung auf eine bessere Existenz, in der eigene Wünsche sich erfüllen könnten. Doch nicht jeder steht ihrem Schicksal wohlwollend gegenüber.




REZENSION
 
Sonderlich begeistert hat mich das Buch ehrlich gesagt nicht.

Man muss dem Titel jedoch lassen, dass er, auch wenn er ein für das Genre sehr klischeehafter ist, in verschiedener Hinsicht sehr gut zum Inhalt passt. Ab und an wird im Text sogar darauf angespielt. Das fand ich sehr schön.

Das Cover wirkt auf mich eher unspektakulär, wahrscheinlich hätte ich es in einem Buchladen übersehen. Wer möchte, kann ja mal nach der ursprünglichen Version googlen, welche ich dieser hier vorziehen würde. Sie mag nicht professionell sein, wirkt aber etwas lieblicher, was auch besser zu Elise, der Protagonistin passt.

Was den Inhalt angeht, habe ich irgendwie mehr erwartet.
Der Anfang war für mich vielversprechend. Dank eines malerischen Schreibstils wirkt alles sehr bildlich und das Konzept der Vampire und ihrer Welt hat sehr viel Potenzial. Leider wurde das später nicht weiter ausgeschöpft und von der Liebesgeschichte später komplett in den Hintergrund gedrängt. Für die ganze Geschichte hätte man den Vampiraspekt im Grunde auch weglassen können.

All das wäre im Grunde nicht einmal so schlimm, wäre die Beziehung zwischen Elise und Konstantin realistischer dargestellt. Denn das war genau der Punkt, der mich innerlich immer wieder den Kopf schütteln ließ.

Elise lebt als Mensch in einer Welt, in der sie von Vampiren unterdrückt wird. Natürlich verkauft ihre Tante sie zufällig an genau den Vampir, der von alledem nichts hält: Konstantin. Und natürlich hat dieser sein ganzes Leben lang nur auf jemanden wie sie gewartet. Ich denke, ich nehme nicht viel vorweg, wenn ich erwähne, dass die beiden ein Paar werden.

Die Entwicklung der Beziehung ist im Grunde nicht existent.
Die zuvor sehr zurückhaltende Elise gewöhnt sich sehr schnell an ihre neue Situation. Sie ist ein komplett anderer Mensch, fängt sogar an, herumzualbern. Nach wenigen Tagen hat sie all ihre Versuche, Konstantin bedienen zu wollen, aufgegeben und sieht ihn als ihre große Liebe an.
Für Konstantin war sie von Beginn an genau das und er hat sie auch genauso behandelt, was ich mehr als nur unrealistisch fand. Man bedenke immerhin, dass die beiden sich nicht kennen. Es gibt keine wirkliche Kennenlernphase, in der sie sich einander annähern, so wie es üblich und für den Leser nachvollziehbar wäre.
Dass ein Mädchen, das zuvor Jahre lang eingeschüchtert wird, ihrem neuen Besitzer gegenüber nach kurzer Zeit so vertraut ist, halte ich doch für sehr unwahrscheinlich, egal wie nett er zu ihr ist. Zumindest Misstrauen wäre meiner Meinung nach angebracht und gerechtfertigt gewesen.

Das alles nimmt der Geschichte für mich viel zu sehr die Spannung. Es gibt einige Punkte, die das Buch hätten aufwerten können, wären sie mehr ausgebaut worden.
Gegen Ende hin gibt es zwar eine Art Höhepunkt, aber dieser ist so vorhersehbar, dass er dem Roman auch nicht viel mehr beisteuern kann.
Für mich standen Elise und Konstantin als Paar zu sehr im Mittelpunkt. Die wenigen Probleme, die sie hatten, waren zu leicht überwunden und konnten ihren Zweck daher auch nicht erfüllen.
Und auch, wenn es die eine oder andere prickelnde Szene gab, konnte das den Rest leider nicht sonderlich aufwerten.

Man muss Anna Winter lassen, dass sie einen schönen Schreibstil hat, mit dem sie zum Teil auch überzeugende Dialoge zaubert. Die Umsetzung ihrer Idee ist aber doch recht dürftig und ein tieferer Sinn hat sich mir auch nicht eröffnet.

Der Roman ist sicher etwas für Menschen, die gerne in eine große märchenhafte Liebe mit erotischen Elementen eintauchen wollen. Jene, die nach etwas anderem suchen, sollten lieber zu einem anderen Buch greifen.



Handlung
●○○○
Charaktere
●○○○
Schreibstil
Struktur




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