[Rezension] Verliebe dich nie in einen Rockstar


Angaben:

Titel: Verliebe dich nie in einen Rockstar
Autor: Teresa Sporrer
Genre: Romantik
Seitenzahl: 304
Format: Taschenbuch
Preis: 4,99€
Verlag: im.press / Carlsen
ISBN: 978-3-551-31494-9


Klappentext: "Das war es, was ich mit Alex verband: ohrenzerfetzend laute Musik und eine unglaubliche Demütigung. Und - das musste ich beschämt zugeben - eine äußerst wohlklingende Stimme, die sich in meinen Kopf gebrannt hatte."
Ein Rockstar in ihrer Klasse! Zoey kann es noch gar nicht richtig glauben. Der angeblich coolste Junge aller Zeiten sitzt in Mathe plötzlich neben ihr. Alex alias Acid. Ungekämmtes Haar, auffällige Sonnenbrille und natürlich tiefschwarze Klamotten. Total übertrieben, findet Zoey, und versteht nicht, was die ganze Aufregung soll. Aber es kommt noch schlimmer: Acid braucht Nachhilfe in Mathe - und die will er ausschließlich von Zoey.


TITEL
 ●○○○○
Ich finde ihn schrecklich. Er ist unkreativ und hört sich an, als gehöre er zu einem Buch für Zwölfjährige. Ich finde auch nicht wirklich, dass er dem Inhalt gerecht wird, da es eigentlich keinen richtigen Star gibt. Zwar mag der Titel zur pubertären Art der Protagonistin passen und könnte auch gut und gerne ein Satz aus ihrem Mund sein, aber ansonsten denke ich, hätte man sicherlich eine weitaus schönere Lösung finden können.
Unter normalen Umständen hätte ich ein Buch mit einem solchen Titel wahrscheinlich nicht einmal in die Hand genommen, da er geradezu nach einer schrecklich einfallslosen, klischeehaften Story schreit. Einen von fünf Punkten dafür.

 
COVER 
●●○○
Es ist ganz hübsch, thematisch passend ist es auch. Die plektrumförmige Fläche, auf der Buchtitel und Name der Autorin abgedruckt sind, finde ich eine schöne Idee, auch der helle Rand rund um die Abbildung herum, durch den die Ecken abgerundet sind, ist etwas besonderes. Ich denke, so etwas habe ich bisher noch nicht gesehen und das Gesamtbild ist auch gleich ein ganz anderes.
Die farbliche Gestaltung gefällt mir zwar, aber ich denke, dass sie gleichzeitig der Grund ist, warum ich das Buch im Laden leicht übersehen würde. Es ergibt sich für mich kein eindeutiger Blickpunkt auf dem Cover, der meine Augen ans Buch fesselt. Neben all den auffälligen Covern im Laden ginge es wohl einfach unter.
Hinzu kommt, dass es auf mich recht ernst wirkt und ich dahinter eine eher erwachsenere Geschichte erwarten würde, was hier definitiv nicht der Fall ist. Daher „nur“ drei von fünf Punkten.


INHALT
 
HANDLUNG
●●○○

Im Grunde sagt der Klappentext schon das Wichtigste aus. Hauptsächlich geht es um Alex „Acid“ und Zoey, den von sich selbst eingenommenen „Rockstar“ und die brave, intelligente Schülerin. Erzählt wird in der ersten Person Singular aus Zoeys Sicht. Das zwölfte Schuljahr beginnt und damit landet Alex, der das Jahr wiederholt, in ihrer Klasse. Während Zoeys Begeisterung sich in Grenzen hält, sind ihre Freundinnen Violet, Nell und Serena sofort Feuer und Flamme und können mit dem Schwärmen nicht aufhören. Ihrer Vorurteile wegen hat Zoey einen regelrechten Hass auf Alex, was sie ihn auch ständig spüren lässt, nicht nur indem sie ihm ihre Nachhilfe zunächst verweigert. Gezwungenermaßen lernt sie den Sänger mit der Zeit jedoch besser kennen und beginnt, ihre Ansichten zu hinterfragen und sich auf seine Persönlichkeit einzulassen.
Die Grundidee ist für mich nicht neu, das ganze Buch ließt sich ein bisschen wie eine solide Fanfiktion zu einer x-beliebigen Band, wie man sie in diversen Foren findet.
Eigentlich hat sich für mich zu keinem Zeitpunkt richtige Spannung aufgebaut, aber ich fand es dennoch sehr schön zu sehen, wie sich die Beziehung zwischen Zoey und Alex entwickelt. Das Zusammenspiel ihrer unterschiedlichen Charaktere empfand ich als sehr interessant und Zoeys Entwicklung hat mir ebenfalls gefallen. Es gibt auch einige Passagen, die mich tatsächlich zum Schmunzeln gebracht haben.
Verliebe dich nie in einen Rockstar“ ist definitiv eine sehr leichte Lektüre, die sich schnell wegließt und den Zweck, einen zu unterhalten, erfüllt. Tiefgründigkeit findet man hier jedoch eher nicht. Für mich hat das Buch keine bedeutungsschwere Aussage und es hat mir auch nichts geboten, das mir die Sicht auf etwas verändert, aber ein kleines bisschen zeigt es, dass es vollkommen okay ist, nicht immer brav zu sein. Ich denke, dass unsichere Mädchen im Alter von 14-16 definitiv etwas für sich mitnehmen könnten!
Wie bereits gesagt, finde ich die Idee an sich eher durchschnittlich, aber sie ist gut umgesetzt. Da es mir doch ein bisschen an Tiefe fehlt, gibt es drei Punkte.

 
CHARAKTERE
●●○○

Meine Meinung hierzu ist sehr zwiegespalten und ich hoffe, dass gleich auch deutlich wird, warum.
Beginnen wir mit Zoey, der Protagonistin. Ich persönlich fand sie stellenweise sehr nervig, da sie eine doch sehr eigene Persönlichkeit besitzt und sich für ihr Alter sehr pubertär verhält. Es gab einige Momente, in denen ich mich durchaus mit ihr identifizieren konnte, in vielen anderen fiel es mir aber doch sehr schwer, sie zu verstehen. Ich denke, dass dies vor allem daran liegt, dass sie immer wieder sehr uneinsichtig ist. Sie hat auch so einige Macken an sich, welche ich zunächst eher als anstrengend empfand. Da sie aber kontinuierlich auftauchten und irgendwie einfach zu ihr gehört haben, fand ich das später wiederum sehr schön.
Alex/Acid ist wohl der am besten ausgearbeitete Charakter im ganzen Buch. Eigentlich war er mir von Beginn an sympathisch, was vielleicht auch ein wenig der Grund ist, warum ich Zoey nicht so ganz verstehen konnte. Sein Verhalten war für mich durchgehend nachvollziehbar und auch seine Hintergrundgeschichte ist ganz gut ausgearbeitet, auch wenn ich sie stellenweise als etwas überdramatisch empfand. Dies lag jedoch weniger an der Geschichte selbst, als an der Darstellung.
Zoeys Freundinnen sind ebenso pubertär wie Zoey selbst. Zwar sind sie Zoey gegenüber sehr liebevoll, aber ihre Charakterzüge wurden so übertrieben dargestellt, dass ich die meiste Zeit über eher nur den Kopf über sie schütteln konnte. Auch, wenn stellenweise angedeutet wird, dass auch sie ihre Geschichten zu haben scheinen, kamen sie mir sehr unrealistisch vor.
Viele der Nebenfiguren sind sehr stereotypisch angelegt. Das wird vor allem an Zoeys Eltern und ihren Mitschülern sichtbar. Ihre Eltern arbeiten in einer Kanzlei und sind überhaupt sehr streng und geradlinig und so bleibt es das ganze Buch über. In Zoeys Klasse gibt es Stephanie, welche das typische Tussi-Klischee erfüllt, wie man es in amerikanischen Filmen präsentiert bekommt. Da hätte man sich meiner Meinung nach mehr Gedanken machen können.
Zoeys Bruder Ian mochte ich hingegen sehr und genau wie Alex scheint er etwas besser ausgearbeitet zu sein scheint.
Was mich durchweg an fast allen Charakteren im Buch genervt hat, waren ihre übertriebenen Reaktionen auf alles mögliche. Auch das hat den pubertären Beigeschmack des Buches noch einmal deutlich unterstrichen.
Einzig und allein, weil Alex zu gut ausgearbeitet ist und ich mich mit Zoey zumindest teilweise etwas identifizieren konnte, vergebe ich hier drei Punkte.


SCHREIBSTIL
●●●
 
Das Buch ist in der 1. Person Singular aus Zoeys Sicht im Präteritum geschrieben.
Der Stil ist von einer sehr lockeren, leichten Natur und sehr an das Wesen der Protagonistin angepasst. Er ist flüssig zu lesen.
Mein persönlicher Fall ist er nicht, dennoch vergebe vier Punkte, da er passend zum Buch ist.

 
KAPITELLÄNGE
●●●●
Die Länge der Kapitel empfand ich als sehr, sehr angenehm. Mit durchschnittlich etwa zehn Seiten gehören sie wohl eher zur kürzeren Sorte, aber gerade das hat mich oft veranlasst, weiterzulesen. Sie enthalten immer genau die richtige Portion an Handlung und ich habe weder das Gefühl, dass etwas zu kurz kommt, noch, dass es zu langatmig ist.
Für Erzähltempo und Einteilung ihrer Geschichte hat die Autorin wirklich ein sehr gutes Gefühl! Dafür gibt es die volle Punktzahl.


 
Eine Leseprobe findet ihr hier.
Näheres zum meinem Bewertungssystem gibt es hier.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen